KBV-Krisensitzung am 18.08.2023 in Berlin

So geht es nicht weiter! 

Da waren sich hunderte niedergelassene Ärztinnen und Ärzte sowie Psychotherapeuten sowie die Berufsverbände in Berlin einig. Mit einem einstimmigen und unmissverständlichen Votum haben sie auf der Krisensitzung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) klare Forderungen an die Politik verabschiedet, unter anderem eine tragbare Finanzierung der ambulanten Versorgung und einen Kurswechsel in der Digitalisierung. Auch der BDDH war vor Ort und unterstützt die Aktion. Insbesondere Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach muss JETZT agieren – ansonsten droht wohl der Praxenkollaps!

Das sind die gemeinsamen Forderungen der Praxen an die Politik:

Tragfähige Finanzierung:
Retten Sie die Praxen aus den faktischen Minusrunden und sorgen Sie für eine tragfähige Finanzierung, die auch in der ambulanten Gesundheitsversorgung insbesondere Inflation und Kostensteigerungen unmittelbar berücksichtigt!

Abschaffung der Budgets: 
Beenden Sie die Budgetierung, damit auch Praxen endlich für alle Leistungen bezahlt werden, die sie tagtäglich erbringen!

Ambulantisierung: 
Setzen Sie die angekündigte Ambulantisierung jetzt um – mit gleichen Spielregeln für Krankenhäuser und Praxen!

Sinnvolle Digitalisierung: 
Lösen Sie mit der Digitalisierung bestehende Versorgungsprobleme. Sorgen Sie für nutzerfreundliche und funktionstüchtige Technik sowie die entsprechende Finanzierung, und belassen Sie die datengestützte Patientensteuerung in ärztlichen und psychotherapeutischen Händen!

Mehr Weiterbildung in Praxen: 
Stärken Sie die ärztliche und psychotherapeutische Weiterbildung! Diese muss – um medizinisch und technisch auf dem aktuellen Stand zu sein – schwerpunktmäßig ambulant stattfinden. Beziehen Sie auch hier die niedergelassene Vertragsärzte- und Psychotherapeutenschaft ein!

Weniger Bürokratie: 
Schnüren Sie das angekündigte Bürokratieabbaupaket, damit wieder die Medizin im Vordergrund steht und nicht der „Papierkram“!

Keine Regresse: 
Schaffen Sie die medizinisch unsinnigen Wirtschaftlichkeitsprüfungen ab! Die Arzneimittelregresse müssen weg! 

Bis zum 13. September 2023 soll das Bundesgesundheitsministerium zu den einzelnen Forderungen nun Stellung beziehen und konkrete Umsetzungsschritte benennen.

Wir bitten um Kenntnisnahme im Namen des gesamten Vorstandes.